Modernisierung eines Sitzungssaals
Anforderung
Lauf an der Pegnitz ist eine Kleinstadt in Bayern, etwa 17 Kilometer nordöstlich von Nürnberg. Die Stadt liegt am Fluss Pegnitz und hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die historische Altstadt und die fränkische Kultur prägen das Stadtbild. Die Stadtverwaltung ist dabei für knapp 26.500 Einwohner verantwortlich. 2023 modernisierte man den Sitzungssaal im Rathaus, um die veraltete, analoge Konferenztechnik zu erneuern und den Anforderungen von hybriden Stadtratssitzungen gerecht zu werden.
Ziel
Der architektonische Charakter des Sitzungssaals sollte erhalten bleiben und nicht der modernen Technik geopfert werden. Der existierende Sitzungssaal mit seinem Zuschauerbereich sollte so ausgestattet werden, dass Sitzungen sowohl vor Ort als auch hybrid stattfinden können. Dabei ist es wichtig, dass alle Teilnehmer, egal ob im Saal oder online, gut verständlich sind und problemlos an der Sitzung mitdiskutieren können, ohne umständliches Mikrofon hin- und herreichen. Es sollte die Möglichkeit geben, die Sitzungen für Online-Teilnehmer und Zuschauer problemlos zu streamen. Wichtig war dabei, dass die halbrunde Bestuhlung des Saals, bei dem es eine festgelegte Sitzordnung gibt, erhalten bleibt und die Bedienung der Technik einfach und unkompliziert funktioniert. Außerdem legte man auf eine Visualisierungsmethode wert, die im sonnendurchfluteten Sitzungssaal den Inhalt gut sichtbar darstellen kann. Die Besucher im Zuschauerbereich sollen das Geschehen des Saals gut und verständlich mitverfolgen können.
Lösung
Das Highlight im Raum ist die LED-Wand, die als Visualisierungsmethode gewählt wurde. Damit diese perfekt in die Optik des Raumes integriert wird, wurde ein speziell an die Farbe der Wandverkleidung im Raum angepasstes Möbelstück hergestellt. Links und rechts der LED-Wand sind Linienstrahler verbaut, damit die Redner bzw. der Medienton von Präsentationen im gesamten Saal gut verständlich sind.
Das Podium ist mit Mitschaumonitoren ausgestattet, die auf Knopfdruck elektrisch herausgefahren werden können, damit die mit dem Rücken zur LED-Wand sitzenden Podiumsteilnehmer die Inhalte auf der LED-Wand mitverfolgen können.
Der Sitzungssaal verfügt über eine drahtlose Diskussionsanlage mit 40 Sprechstellen. So sind die Teilnehmer für alle, sowohl im Raum als auch hybrid, gut verständlich. Die Diskussionsanlage verfügt über ein Abstimmungstool, sowie eine Aufzeichnungssoftware, die Tonaufzeichnungen ebenso ermöglicht wie die Protokollierung der Sitzungen. Darüber hinaus sind zwei Funkmikrofone, ein Handsender und ein Headset im Einsatz. Im Sinne der geforderten Barrierefreiheit wurde im Saal eine induktive Hörschleife verlegt.
Damit die Remote-Teilnehmer das Geschehen vor Ort gut verfolgen können, sind zwei Kameras installiert. Eine ist vorne oberhalb der LED-Wand angebracht und filmt die Teilnehmer im Saal, die zweite Kamera fokussiert sich auf den Redner. Ein Highlight der Kameraübertragung ist das Zonentracking, so dass Teilnehmer, die im Saal sprechen bei der Übertragung von den Kameras erfasst und heran gezoomt werden. Durch das Zonentracking kann die Kamera erkennen, aus welchem Bereich des Saals der aktuelle Sprecher kommt und ihn aus der Nähe erfassen.
Im Zuschauerbereich wurden zusätzliche Deckenlautsprecher und ein 55“ Display angebracht, damit die Besucher die Sitzungen ebenfalls problemlos verfolgen können.
Die Bedienung der Technik und der Raumfunktionen erfolgt über ein 9“ Funktouchpanel am Regieplatz. Die Signalverteilung erfolgt über ein AV-over-IP basiertes System, welches jederzeit erweitert werden könnte. Der Content kann dabei über HDMI oder drahtlos (BYOD) übertragen werden. Das Herzstück der Audioanlage ist eine DSP-Einheit, über die alle Audiosignale verteilt werden.